11 Jahre STACHOWITZ MEDIEN

Der 03.09.2007, es war ein Montag, sollte ein Tag werden, den ich so schnell nicht vergessen werde. Es war der Tag, an dem sich mein bisheriges berufliches Leben verändern sollte – ich ging in die Selbstständigkeit. Das ist bereits 11 Jahre her.  Die Gründung fand damals in der Nähe von Leipzig statt, auch wenn das Unternehmen damals noch nicht STACHOWITZ hieß.

Ohne Schein, kann keine Selbstständigkeit vorhanden sein

Der Weg zum Gewerbeamt war der erste Schritt, um mein Vorhaben umzusetzen. Schon bei der Anmeldung ergaben sich kuriose Begebenheiten. Als ich den Antrag ausfüllte und die Dame alles in den Rechner eintippte, stürzte das System ab. Oh, dachte ich, ein guter Start für dich. Im zweiten Anlauf passte es dann. Ich hielt also den offiziellen Schein in der Hand – für mich ein großer Schritt. Frohen Mutes ging es dann zu meiner Bank, um ein Konto zu eröffnen. Bevor ich das Konto eröffnen konnte, musste ich jedoch erst einmal Unterlagen vorlegen, wie Gewerbeanmeldung und Businessplan. Nach einer gewissen Zeit war auch dieser Punkt erledigt.

Nun kann es ja losgehen, oder?

Bevor der Start richtig losgehen konnte, musste ich noch einige Werbemittel für die Außenwirkung fertigstellen und in den Druck geben. Dafür habe ich den gesamten Gründungsmonat vorgesehen. Erst der Folgemonat war für anstehende Projekte geplant.

Selbstständigkeit bedeutet doch selbst und ständig arbeiten – oder doch nicht?

Ich weiß nicht, wie oft ich diese Aussage schon gehört habe – mittlerweile ist sie so abgedroschen, wie ein Kornfeld. Zudem ist diese Aussage immer noch in vielen Köpfen vorhanden – sie spiegelt jedoch nicht im Ansatz den Grundgedanken der Selbstständigkeit wider.

Selbstständigkeit heißt eben nicht, dass ich ständig selbst arbeiten muss – für mich bedeutet Selbstständigkeit etwas anderes. Es bedeutet zunächst einmal, dass ich mich und meine Ideen selbst verwirklichen kann, mich dabei aber auch weiterentwickle und meine Entscheidungen allein treffe mit allen Konsequenzen. Vor allem bleibe ich aber immer ich selbst und muss nicht das ausführen, was ich von einem Vorgesetzten diktiert bekomme.

Ich entscheide täglich, ob ich Erfolg haben will oder nicht – als Angestellter bin ich fremdgelenkt. All das zusammengenommen ist für mich die Definition von Selbstständigkeit.

Wenn Plan A nicht funktioniert, hat man dann einen Plan B?

Um ehrlich zu sein, ich habe keinen Plan B. Denn meine Gründung basiert nicht auf dem Gedanken, einen Plan B zu haben, sodass ich mich entspannt zurücklehnen könnte, um dann zu sagen, jetzt ziehe ich den Plan B aus der Tasche. Erfolg muss tagtäglich neu gewollt und erarbeitet werden.

Was ich heute mit 11 Jahren Erfahrung aus der Selbstständigkeit anders machen würde

Mit der Erfahrung aus 11 Jahren Selbstständigkeit gibt es so manche Dinge, die ich heute vielleicht als Grundlagenfehler bezeichnen würde. Damals sah ich das jedoch etwas anders. Da wäre zum Beispiel das Prinzip Bauchladen – ich glaube jeder Unternehmer kennt das. Man hat ein Portfolio, was möglichst viel abdeckt, um viele Kunden zufrieden stellen zu können. Als ich gründete hatte ich neben dem Webdesign und Drucksachen auch alle möglichen Ableitungen der Druckleistung. Angefangen von Werbemitteln bis hin zu Textilien – ein klassischer Bauchladen eben.

Das hatte zur Folge, dass ich viel erklären musste, was mein Leistungsangebot betraf. Erst spät sollte ich merken, dass eine klare Positionierung wichtig ist, um am Markt bestehen zu können.Ebenso wichtig ist ein Firmenname, den die Menschen, mit denen man zu tun hat, auch mit der eigenen Leistung verbinden. Ich hatte damals einen schwerfälligen Namen, den ich zwar cool fand, aber mein Gegenüber so gar nicht mit meiner Leistung in Verbindung brachte. In Kombination mit dem Bauchladen sind das zwei Überlegungen, die schon bei der Gründung gut durchdacht sein sollten, um sich nicht gleich zu Beginn schon selbst Steine in den Weg zu legen oder sogar eine Bruchlandung zu machen.
 
Meine schwerste Zeit als Unternehmer

Es gibt Momente im Leben eines Selbstständigen, die wünscht sich niemand im Traum. Für mich war das Jahr 2012/2013 ein solches Albtraum-Jahr. Ich hatte gerade meinen ersten Relaunch der Unternehmensmarke hinter mir, da traf mich ein privater Schicksalsschlag. Die Folgen waren, dass meine Gesundheit nicht zum Besten stand, ich irgendwie keine Kraft mehr hatte, um das noch junge Unternehmen weiter zu führen. 

Doch ich entschied mich dafür. Mit viel Willenskraft richtete ich das Krönchen, krempelte die Ärmel hoch und stand wieder auf. Ich erinnerte mich an das, was Jochen Schweizer immer sagte in der Höhle der Löwen: „Take it or leave it!“ – das spornte mich an.  

Herausforderungen sind dazu da, um sie zu bestehen

Um nochmal die Herausforderung zu suchen, wechselte ich auch gleich die Örtlichkeit. Mein Unternehmen gründete ich zwar in der Nähe von Leipzig, aber fortan sollte mein Arbeits- und Lebensmittelpunkt Dresden sein. Diese Entscheidung war und ist aus heutiger Sicht die richtige, auch wenn ich durch den Ortswechsel einige Kunden verloren habe.

Immer wieder an der eigenen Marke arbeiten

Mittlerweile weiß ich, wie wichtig es ist, seine „Marke“ mit Leben zu füllen. Deshalb arbeite ich stetig daran. Alles, was ich tue, wird an mir und mit mir gemessen. Daher ist es unerlässlich sein Tun immer wieder zu hinterfragen, um sich weiter zu entwickeln.  

Das, was ich tue, mache ich mit Leidenschaft

Ich bin stolz, meine Kreativität tagtäglich unter Beweis stellen zu dürfen. Es freut mich, wenn ich Menschen bei ihren Vorhaben begleiten und unterstützen darf. Die Wertschätzung und der Respekt, der mir dort zu Teil wird, ist zugleich auch Ansporn für das Weitermachen.

Ob ich heute nochmal gründen würde?

Klar, aber wie ich schon beschrieb, würde ich heute vieles anders machen. Aber wie heißt es so schön – da haste ordentlich Lehrgeld bezahlt. Ja, hab ich, aber ich stehe auch dazu. Ich kann nur jedem raten, der sich selbstständig macht, sich das genau zu überlegen und ggf. auch externe Hilfe zu holen, damit die Gründung nicht gleich beim ersten Versuch schon eine Bruchlandung wird.

Mein Dank gilt vor allen meinen Kunden

Das ist mir besonders wichtig zu erwähnen, denn trotz des Ortswechsels und der langen Auszeit 2012/2013 haben sie mir bis heute die Treue gehalten. Dafür spreche ich meinen herzlichen Dank aus.  

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