0351 16056061 | info@stachowitz-medien.de
Contentklau und wie ich damit umgehe
Das Internet ist eine Informationsquelle, die keine Wünsche offen lässt. Blogs und Websites halten viel Text- und Bildmaterial für die Leser bereit.
Doch das, was da so im Internet steht, ist eben auch etwas, was einen gewissen rechtlichen Schutz genießt, was viele vergessen.
Es ist mittlerweile zu einem Volkssport geworden, Texte und Bilder ungefragt zu kopieren, um sie für sich, seinen Blog oder für Unternehmenswebsites zu nutzen.
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Deswegen spreche ich mich ganz klar gegen solche Praktiken aus. Bei Stefanie Bamberg fand ich einen sehr lesenswerten Beitrag, der genau das formuliert, worum es geht – um Diebstahl! Punkt.
Es kostet nichts, den Urheber zu fragen, ob man das Material nutzen darf. Tina Gallinaro, eine geschätzte Netzwerkerin, ruft in ihrer aktuellen Blogparade Contentklau dazu auf, seine Meinung zu diesem Thema zu sagen. – Also Tina, hier ist meine. Dabei stellt sie auch gleich ein paar Fragen, die ebenso hier beantwortet werden sollen.
1. Überprüfst du regelmäßig deine Texte auf Duplikate und wenn ja, mit welchem Tool?
Ich nutze unterschiedliche Möglichkeiten. Die bekannteste ist Copyscape. Hier mache ich immer wieder Prüfungen zu unterschiedlichen Zeiten. Eine weitere Möglichkeit ist Articlechecker.com, auch hier lassen sich Texte auf Plagiate prüfen. Und zu guter Letzt Google Alerts, hier bekomme ich direkt eine Rückmeldung, wer da so meine Texte nutzt.
2.Wie oft bist du schon beklaut worden?
Insgesamt 5 Mal.
3. Wie hast du dich dabei gefühlt?
Um es gelinde zu sagen, bescheiden. Wer fühlt sich schon gut, wenn die eigene geistige Arbeit kopiert wird.
4. Welche Maßnahmen hast du eingeleitet?
Ich habe den Verursacher per E-Mail angeschrieben und um die Entfernung gebeten. Dabei habe ich ihm klar gemacht, dass er nun die Möglichkeit hat, mit mir zu kooperieren oder er dann mit rechtlichen Konsequenzen rechnen muss. Oftmals reicht die Drohung schon aus, rechtlich vorzugehen, weil die meisten die Kosten von Anwälten scheuen.
5. Musstest du einen Anwalt einschalten?
Ja, leider. Weil es auch Personen gibt, die beratungsresistent sind. Es hätte auch anders ausgehen können, aber wie heißt es so schön, wer nicht hören will….
6. Wer hat die Kosten bezahlt? Musstest du in Vorkasse gehen, um den Dieb anzuzeigen?
Die Kosten trägt ja meist der Verursacher. Aber auch ich musste schon in Vorleistung gehen. Doch bisher ist es immer zu meinen Gunsten ausgegangen, sodass sich meine Ausfälle in Grenzen halten.
7. Hattest du nach der Anzeige Ruhe vor dem Dieb oder sind dir danach, rein zufällig natürlich, außergewöhnliche Aktivitäten aufgefallen, die direkt nach dem Vorfall passierten?
Nein, danach war oft Ruhe. Die Angst ist dann wohl doch zu groß, nochmals Post von einem Anwalt zu bekommen.
8. Hast du bereits einen Dieb öffentlich geoutet?
Nein, ich verurteile zwar seine Tat, aber öffentlich bloßstellen will ich den Verursacher dann doch nicht. Zudem ist es auch eine Gratwanderung. Denn in der eigenen Rage kann es auch schnell zur unpassenden Wortwahl kommen, was den Straftatbestand der Verleumdung, übler Nachrede oder Beleidigung nach sich zieht. Dann habe ich nichts erreicht, im Gegenteil.
9. Welche Tipps kannst du Betroffenen geben, die sich nicht trauen, sich zu wehren?
Ich kann nur jedem raten, sich zu wehren. Zuerst würde ich den Kontakt zum Verursacher suchen, sofern das über das Internet möglich ist. Nicht immer ist das so einfach, gerade wenn Websitebetreiber im Ausland sitzen.
Dann würde ich klar und deutlich kommunizieren, was ich davon halte und was die Konsequenzen sind, wenn die Entfernung nicht erfolgt. Erst dann würde ich den Rechtsweg beschreiten.
Wenn ich deinen Content nutze, ist das doch Werbung für dich!
Ein klares NEIN! In diesem Video von Ruthe.de wird genau das gesagt, was ich dazu zu sagen hätte.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Meine Empfehlung für alle, die mit Medien arbeiten
Des Weiteren empfehle ich all denen, die sich mit Medien hauptberuflich befassen, ein finanzielles Polster für Urheberrechtsverletzungen zu schaffen oder zumindest über eine Rechtsschutzversicherung nachzudenken. Denn die Forderungen sind oftmals kein Kleingeld, das aus der Kaffeekasse bezahlt werden kann.
Bilde Rücklagen, um solche Auseinandersetzung auch finanzieren zu können
Viele Mediengestalter, insbesondere Freelancer, unterschätzen immer wieder, was es bedeutet Urheberrechtsverfahren zu führen. Die finanziellen Mittel dafür sind oftmals nicht vorhanden. Das kann schnell zu einem Bankrott des Unternehmens führen, wenn keine Rücklagen da sind.
Umso wichtiger ist es, auch hier vorzusorgen. Schaffe dir ein Polster, woraus du solche Auseinandersetzungen bestreiten kannst. Ratsam wären mindestens 1000 Euro pro Jahr dafür zurückzulegen. Das klingt auf den ersten Blick viel, ist es aber gar nicht, wenn man davon ausgeht, was Urheberrechtsverletzungen für Kosten nach sich ziehen können.
Der Gedanke einer Rechtsschutzversicherung – ist die sinnvoll?
Jetzt werden viele Freelancer die Arme hochreißen und sagen, wie soll ich die denn bezahlen, die kostet ja richtig viel Geld. Stimmt, aber stell dir einfach mal folgende Situation vor: Du bist mit einem Rechtsstreit wegen Urheberrechtsverletzung bei einem Gericht anhängig. Es geht um mehrere Tausend Euro Schadenersatz, Rechtsanwaltskosten, Gerichtsgebühren etc. Kosten, die dein Unternehmen erst einmal erwirtsachaften muss. Was glaubst du, wie lange musst du dafür arbeiten, um diese Summe reinzuholen? 3 Monate, 6 Monate oder???
Bei einer Rechtsschutzversicherung ist der Betrag auch nicht gerade gering, aber diesen Betrag zahle ich einmal im Jahr und weiß, wenn ich eine Auseinandersetzung habe, dass ich zumindest einen Großteil der Kosten für meinen Anwalt etc. über diese Versicherung abwickeln kann.
Das gibt mir ein sicheres Gefühl, statt alles aus eigener Tasche zahlen zu müssen. Darum solltest du dir als Medienunternehmen auch darüber Gedanken machen, um deine Firma nicht in den Ruin zu treiben.
[…] Frank Stachowitz von der Werbeagentur Stachowitz aus Dresden und sein Beitrag: Contentklau und wie ich damit umgehe. […]
Hallo Frank
Vielen Dank für die Teilnahme an der Blogparade.
Du zeigst definitiv noch ein paar Wege auf, womit man erst konfrontiert wird, wenn es schon fast zu spät ist. Die Rechtsschutzversicherung sowie finanzielle Rücklagen für den Fall der Fälle anzulegen ist in dem Falle mehr als hilfreich!
LG Tina
Danke für die interessanten Infos!
Liebe Grüße
Seit vielen Jahren wird bei mir regelmäßig geklaut. Anfangs nahm ich höflich per Email Kontakt auf und bat um Entfernung. Mehrmals musste ich mich dabei dumm anmachen lassen.
Seither verfolge ich jeden Klau (Bild oder Text) ausschließlich mit Anwalt und lasse sofort abmahnen. Wird keine strafbewehrte Unterlassungserklärung abgegeben, wird Klage erhoben. Bei Bildern ist es etwas einfacher, da liegt meine Erfolgsquote/Klage bei 100 Prozent.
Bei Texten ist es etwas schwieriger, denn da spielt die sog. „Schöpfungshöhe“ eine entscheidende Rolle. Dennoch ist auch dort meine Erfolgsquote/Klage bei ca. 85 Prozent.
Mit farbenfrohen und 🙂 Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner,
Werner Deck
Hallo Herr Deck,
vielen Dank für Ihre ehrliche Meinung.
Ich versuche ebenso wie Sie, es erst einmal im Guten, um den Schaden in Grenzen zu halten. Dabei habe ich oftmals Erfolg. Rechtliche Schritte einzuleiten ist immer der allerletzte Schritt. Bisher musste ich dieses nicht so oft einleiten.
Leider verstehen eben nicht alle, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und somit alles nehmen, was ihnen geboten wird. Es ist bedauerlich, dass wir zu solch rechtlichen Mitteln greifen müssen, um Personen zu erziehen.